Der Weg ist frei für die Kompostieranlage Keilrainhof
Main-Echo Pressespiegel

Der Weg ist frei für die Kompostieranlage Keilrainhof

Gemeinderat: Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans in Schöllkrippen einstimmig beschlossen
SCHÖLLKRIPPEN  Der Weg ist frei für die »Kom­pos­tier­an­la­ge Keil­rain­hof«: Der Markt­ge­mein­de­rat Sc­höllkrip­pen gab am Mon­tag ein­stim­mig grü­nes Licht für die Auf­stel­lung ei­nes vor­ha­ben­be­zo­ge­nen Be­bau­ungs­plans.

Die Grundlage dafür bildet die Ausweisung eines entsprechenden Sondergebiets im Flächennutzungsplan. Die dafür notwendige Planänderung wurde ebenfalls einstimmig abgesegnet, so Bürgermeister Marc Babo (CSU) gegenüber unserem Medienhaus.

Einig seien sich die Beteiligten außerdem, dass die Gemeinde zwar federführend im Bauleitverfahren agiert. Die Kosten für das Verfahren trägt jedoch der Antragsteller, in diesem Fall der Eigentümer des Grundstücks am Keilrainhof, auf dem die Anlage entstehen soll. Dieser kümmert sich außerdem um die Ausarbeitung des Bauvorhabens.

Die Kompostieranlage ist laut Rathauschef wichtig, weil auf vielen Äckern im Kahlgrund Humus fehle. Humus ist ein organischer Dünger, der unter anderem durch auf dem Feld zurückbleibende Wurzeln, den gezielten Anbau von Zwischenfrüchten zur Gründüngung oder das Aufbringen von Gülle und Kompost entsteht. Kompost wiederum entsteht, wenn organisches Material durch Sauerstoff und Bodenlebewesen abgebaut wird. Dabei werden unter anderem wasserlösliche Mineralstoffe wie Nitrate, Ammoniumsalze und Kalium freigesetzt, die als Dünger wirken. Und es bildet sich Humus, den die Betreiber der Anlage in Schöllkrippen später auch für Interessenten, insbesondere den Landwirten der Region, bereitstellen wollen.

Teil des Förderprogramms

Die Kompostieranlage ist Teil des Programms »boden:ständig Kahlgrund«, das von der Kommunalen Allianz Kahlgrund-Spessart (KA) getragen und vom Amt für Ländliche Entwicklung gefördert wird. Dessen Ziel ist es, die Böden durch bestimmte Bewirtschaftungsmethoden wieder wasserdurchlässiger zu machen und damit Schäden, wie sie beim Starkregen im Mai 2017 im Kahlgrund entstanden sind, zu verringern.

Bei den Bodenuntersuchungen zur »Studie zum Boden- und Gewässerschutz im Kahlgrund« zeigte sich, dass die landwirtschaftlich genutzten Böden im Bereich der KA sehr arm an Kalk und Humus sind. Deshalb startete kürzlich ein erster Demoflächenversuch, bei dem der Boden mit Kalk gedüngt wird. Das soll bewirken, dass sich kleinere Bodenpartikel zu größeren Klumpen verbinden und der Boden somit grobkörniger wird. Dadurch soll der Boden letztlich mehr Wasser aufsaugen können und somit auch die Gefahr reduzieren, dass der noch vorhandene Humus bei Starkregen weggeschwemmt wird.

Bei der Auftaktveranstaltung des Programms im Oktober in Krombach regte Günter Zang aus Schöllkrippen, einer der initiierenden Landwirte, daher auch den Einsatz von Kompost beim Demoflächenversuch an. Und ebendieser Kompost soll in der Anlage in Schöllkrippen entstehen.

25.11.2020
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