Deutsch, Sport und vor allem Sicherheit
Gesellschaft: Zur Lage der Ukrainer in Wiesen
WIESEN Die 28 Ukraine-Flüchtlinge, die am 12. März in Wiesen aufgenommen wurden, leben nach wie vor in der Spessartgemeinde, teilte Bürgermeister Willi Fleckenstein kürzlich im Gemeinderat mit. Die zwölf Frauen, ein Mann und 15 Kinder seien alle in privaten Wohnungen und im gemeindlichen Haus in der Hauptstraße 38 untergebracht.
Wie der Bürgermeister erläuterte, besuchen sie den Deutschunterricht im Schulungsraum des alten Feuerwehrhauses, der von vier Frauen ehrenamtlich angeboten wird. Jede Lehrkraft hält wöchentlich zwei Kurse ab, getrennt nach Altersklassen. Das Angebot sei freiwillig. Die Kinder besuchen die Deutschkurse, lernen aber auch durch ukrainischen Unterricht, der online aus Kiew angeboten wird. Die fehlenden Sprachkenntnisse seien noch das Hauptproblem bei der Verständigung, so Fleckenstein im Gespräch mit der Redaktion.
Über ihre Gastgeber kommen die Ukrainer auch in Kontakt mit den Wiesenern. Die Kinder spielen auf dem Spielplatz, die Jungs kicken im Sportverein JFG Hochspessart, andere trainierten bei der örtlichen A-Jugend mit. Der Musikverein habe ebenfalls angeboten, Kinder zu unterrichten, wenn sie ein Instrument lernen wollen.
Mit Spenden überbrücktDa die Anmeldung, Antragstellung und Prüfung eine gewisse Zeit in Anspruch genommen hatte, konnten erstmals am 12. April Asylsozialleistungen ausgezahlt werden, so der Bürgermeister weiter. Die vier Wochen seit der Ankunft am 12. März wurden über Geld- und Lebensmittelspenden überbrückt, bedankte sich Fleckenstein bei den Spendern.
Sogar der berufliche Einstieg klappt: Der Mann habe bereits ein Arbeitsverhältnis gefunden. Eine der Ukrainerinnen habe kürzlich zur Probe gearbeitet - mit guter Aussicht auf Anstellung, so der Bürgermeister. Der Landkreis sei bemüht, Lehrkräfte für Willkommensklassen zu finden und diese an den weiterführenden Schulen einzurichten. Hier müsse man an die Geduld der Flüchtlinge und Helfer appellieren. Fleckenstein: »Sicherheit, ein Dach über dem Kopf, Essen und Trinken haben oberste Priorität. Den Rest bringt die Zeit mit sich.« ab
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