Ein Hotel für tierische Gäste in Kleinkahl

Artenschutz: Ein ausgedienter Trafoturm wird zum Heim für Fledermäuse und Vögel umgebaut

KLEINKAHL  Von un­se­rem Mit­ar­bei­ter JÜR­GEN BREHMEin Ho­tel für tie­ri­sche Gäs­te im Ort ent­steht der­zeit an der Klein­lau­den­ba­cher Stra­ße in Klein­kahl. Den Roh­bau da­für stell­te am Di­ens­tag das Bay­ern­werk zur Ver­fü­gung. Der frühere Umspannturm, der für die Stromversorgung über die Dächer des Ortes nicht mehr benötigt wird, übergaben Matthias Grom und Christine Pfaff von der Bayernwerk Netz GmbH an die Kleinkahler Bürgermeisterin Angelika Krebs zur weiteren Verwendung.
Die Ortsnetzstation, wie es fachlich richtig heißt, ist die erste im Landkreis Aschaffenburg, die der jeweiligen Gemeinde übereignet wird zur Förderung der Artenvielfalt, so Pfaff auf Anfrage unseres Medienhauses.
Für die unterschiedlichen Bewohner wird jetzt die Jägervereinigung Kahlgrund Appartements und Unterkünfte, zum Teil in luftiger Höhe sorgen. Deren Vorsitzender Andreas Treitl stellte dazu die Planung vor. Der Plan wurde gleich am benachbarten Buswartehäuschen aufgehängt. Um die Artenvielfalt der Tierwelt im Ort geht es dabei. Mit einem Steinwall um das Gebäude fange es an, erklärte Treitl, als Heimstatt für Eidechsen und Lurche. Im nächsten Stockwerk gehe es dann um eine Spatzenkolonie und um Standartnisthöhlen für Singvögel und Halbhöhlen für Rotschwänzchen, berichtete der Jäger. Nistplätze für Insekten sollen ebenfalls an der Außenseite des Gebäudes untergebracht werden.
Im Bereich der Kabelöffnungen des Turms sollen dann Mauersegler Brutplätze finden und es sollen Überstände angebracht werden, unter denen Mehlschwalben ihre Nester bauen können. Das oberste Stockwerk soll den Fledermäusen vorbehalten sein. Flachnistkästen und Höhlen für unterschiedliche Fledermausarten sollen hier die künftige Vielfalt bereichern.
Tatkräftige Hilfe erwünscht
In Eigenleistung wollen die Kahlgrundjäger den Ausbau nach und nach vornehmen, wobei tatkräftige Unterstützung, etwa durch Schulklassen, nicht abgewiesen wird. Bei der Montage der Appartements in zum Teil luftiger Höhe hofft Treitl noch auf die Hilfe der Kleinkahler Feuerwehr, mit dem Einsatz von Leitern oder vielleicht sogar einer Drehleiter.
Für die Bürgermeisterin und die Gemeinderatsmitglieder, die zur Übergabe gekommen waren, war das Grund zur Freude, und der neue Hauseigentümer, die Gemeinde, spendierte zur Feier des Tages einen weißen Glühwein.