»Es läuft« beim schnellen Internet
Main-Echo Pressespiegel

»Es läuft« beim schnellen Internet

Infrastruktur: Was aus dem Glasfaserausbau in Sommerkahl wurde - Tiefbauarbeiten fast abgeschlossen - Mitte des Jahres soll alles fertig sein
SOMMERKAHL  Von un­se­rem Re­dak­teur JO­SEF PÖM­MERLJetzt ruht die Bau­s­tel­le. Die Bau­trupps der Deut­schen Glas­fa­ser ma­chen über den Win­ter Pau­se. Doch Bür­ger­meis­ter Al­bin Schä­fer (CSU) ist mit dem Stand der Glas­fa­ser­ka­bel­ver­le­gung in Som­mer­kahl zu­frie­den: »Es läuft«.
Nur die Straßen Im Gründel, Steingasse und Waldstraße müssten noch erschlossen werden. »Der Rest ist grob fertig«, sagt Schäfer. Nach Auskunft vom Dominik Beyer von der Deutschen Glasfaser sind in Sommerkahl die Tiefbauarbeiten schon zu 95 Prozent abgeschlossen und die ersten Anschlüsse gebaut.
Im Frühjahr, so denkt Bürgermeister Schäfer, werden Glasfaserkabel überall in Sommerkahl liegen. Was dann noch fehle, sei die Zuleitung von Blankenbach oder Mömbris, aber die zu verlegen ginge schnell. Mitte nächsten Jahres dürfte jeder Haushalt in Sommerkahl, der dies beantragt hat, einen Glasfaseranschluss haben. Danach erfolge noch ein Rundgang, ob die Baufirma alles sauber hinterlassen habe oder wo noch nachgebessert werden müsse.
Es laufe zwar »nicht alles optimal«, aber das hat der Bürgermeister auch nicht erwartet. Aus seinen Erfahrungen in der Baubranche in den 1990ern wisse er, dass es mit Nachnehmerfirmen aus dem Ausland nicht immer rund laufen könne. Schäfer hält manche Klage für aufgebauscht. Die Arbeiter aus Spanien seien freundlich zu den Bürgern und auch lernfähig. Wenn man sie auf etwas hingewiesen habe, hätten sie das sofort gemacht. Die Bürger hätten da übertriebene Vorstellungen. Angesichts der derzeit vielen Baustellen in Deutschland könne man nicht erwarten, überall Deutsch sprechende Fachkräfte am Werk zu sehen,
Nicht der Wunschkandidat
Bei einem so großflächigen Ausbau sei es daher normal, dass es an der einen oder anderen Stelle auch mal hake, sagt Schäfer. Eine große Hilfe sei, dass Karl-Heinz Maier die Arbeiten in den Gemeinden der VG Schöllkrippen überwache. Die Beschwerden erklärt Schäfer auch damit, dass mit der Deutschen Glasfaser nicht gerade der Wunschkandidat vieler Bürger den Ausbau übernommen habe.
Natürlich wäre vielen Bürgern die Deutsche Telekom lieber gewesen, sagt der Bürgermeister, aber die wollte eben nicht. Im Gemeinderat habe ein Vertreter der Telekom erklärt, dass seine Firma Sommerkahl frühestens Ende der 2020er Jahre ausbauen würde. Diese Einstellung habe sich zwar unterdessen etwas gewandelt, aber das wusste man eben vor einem Jahr noch nicht.
Inzwischen hat die Telekom immerhin die neuen Häuser in der Wilhelminenstraße an ihr Glasfasernetz angeschlossen. Der Gemeinderat habe aber mit allen Mitteln darauf dringen müssen, dass dabei auch die dort bereits stehenden Häuser mit angeschlossen wurden.
Gemeinde spart Geld
Mit dem Ausbau durch die Deutsche Glasfaser spare die Gemeinde Sommerkahl auf jeden Fall viel Geld, erklärt Schäfer. An einem Ausbau der Deutschen Telekom hätte sie sich mit zehn Prozent beteiligen müssen. Nach dem Masterplan für Sommerkahl wären das 400.000 Euro gewesen, bedingt durch die Preiserhöhungen der letzten Zeit vielleicht sogar 500.000. Der Ausbau durch die Deutsche Glasfaser erfolge dagegen für die Gemeinde kostenlos. Und auch jeder Anschlussnehmer spare circa 1000 Euro Anschlusskosten. Die Deutsche Glasfaser habe ihrerseits davon profitiert, dass sich Sommerkahl seit zehn Jahren systematisch auf den Glasfaserausbau vorbereitet habe. So wurden bei jedem Straßenausbau Leerrohre verlegt. Dadurch mussten diese Straßen nicht mehr aufgerissen werden.
Seit zehn Jahren vorbereitet
Das Leerrohrnetz hat die Deutsche Glasfaser der Gemeinde abgekauft. Auch der zentrale Knotenpunkt in der Ortsmitte profitiere vom Neubau des Parkplatzes, der im Februar losgehen soll.
Wenn alles fertig sei, sei Sommerkahl gut aufgestellt, meint der Bürgermeister. Gerade auf dem Land seien gute Anschlüsse wichtig, sagt Schäfer. »Was habe ich für einen Anschluss« sei mit die erste Frage, die Bauwillige stellen würden.

03.01.2022
mehr unter www.main-echo.de
Schließen Drucken Nach Oben