Kanalbau in Blankenbach erst 2023
Gemeinderat: Zeitfenster reicht nicht für große Baustelle in der Bahnhofstraße - Maßnahmen nacheinander angehen
BLANKENBACH Von unserem Redakteur JOSEF PÖMMERLIn der Bürgerversammlung Ende März hatte der Blankenbacher Bürgermeister Matthias Müller (CSU) angekündigt, dass sich in der Bahnhofstraße eine größere, unerwartete Baustelle auftue. In der Gemeinderatssitzung am Montag musste er wieder ein Stück zurückrudern. Die große Baustelle werde zumindest in diesem Jahr nicht kommen, sondern mehrere kleinere.
Eigentlich sollten in der Bahnhofstraße vier Maßnahmen auf einen Schlag erfolgen: Das Bayernwerk möchte dort eine Mittelspannungsleitung unter die Erde verlegen. Zeitgleich will die Wasserversorgung Spessartgruppe defekte Hausanschlüsse austauschen. Vorsichtshalber hatte die Gemeinde deswegen den Kanal geprüft und dabei größere Schäden entdeckt, die einen Austausch der Rohre erfordern. Und letztlich hätte das Landratsamt die Straße mit einem neuen Belag versehen.
Als Umleitungsstrecke benötigtAlle diese Maßnahmen in einem Stück zu machen, dazu reicht die Zeit aber nicht. Denn in Schöllkrippen wird ab den Pfingstferien die Waagstraße für einen Kanalbau gesperrt. Die weiträumige Umleitung führt über Krombach und eben durch die Bahnhofstraße in Blankenbach. Das heißt, die bis dahin zur Verfügung stehende Zeit beträgt sechs Wochen, aber allein der Kanalbau benötigt mindestens acht Wochen.
Ihm sei jedoch versichert worden, dass der Kanal noch einige Zeit halte, erklärte Müller. Daher könne diese Maßnahme verschoben werden. Letztlich bedeute dies, dass in diesem Jahr zunächst das Bayernwerk seine Stromleitung verlegt, und die Wasserversorgung die Straße punktuell aufreiße, um die Hausanschlüsse auszutauschen.
Kanal seitlich austauschenWann dann der Kanal ausgetauscht wird, sei noch nicht klar. Müller: »Wir werden es in diesem Jahr nicht unterbringen.« Doch im kommenden Jahr wird die Aschaffenburger Straße in Schöllkrippen saniert. Und dann wird die Bahnhofsstraße in Blankenbach ebenfalls wieder als Umleitungsstrecke benötigt. Daher zerbreche man sich derzeit den Kopf, wann der Kanalbau möglich ist. Einige Fragen aus dem Gemeinderat gab es dazu, wie der Kanalbau überhaupt erfolgen könne, wenn die neue Stromleitung schon liegt, zumal auch die Gasleitung in der Straße verläuft. Dies sei schon möglich, sagte Müller. Dann müsse ein Graben in der Straßenmitte ausgehoben und der in 2,50 Metern Tiefe liegende Kanal seitlich ausgetauscht werden. Dazu sei aber eine Vollsperrung erforderlich.
Wie ein FlickenteppichGanz zufrieden sei er mit der Lösung nicht, meinte der Bürgermeister: »Normalerweise macht man eine Straße nur einmal auf.« Zumal danach die Bahnhofstraße wie ein Flickenteppich aussehen werde, bis das Landratsamt dazu komme, die Kreisstraße mit einer neuen Fahrbahndecke zu versehen.
JOSEF PÖMMERL