Die Jubiläums-Gemeinderatssitzung am Freitag (wir berichten gesondert) war in die Mehrzweckhalle verlegt worden, der Sitzungssaal im Rathaus hätte die Anzahl der interessierten Bürgerinnen und Bürger nicht fassen können. Am Samstagnachmittag begann der eigentliche Festbetrieb auf dem Festplatz gegenüber dem Gemeindezentrum.
Mitglieder des »Füchse«-Mittelaltervereins Westerngrund geleiteten Bürgermeisterin Brigitte Heim zur offiziellen Festeröffnung auf die Bühne. Kinder von der Kita »Flohkiste« sangen unter Leitung von Marika Fengel-Eich das eigens eingeübte Eröffnungslied »Ritter Klipp vom Westerbach«. Am Abend spielte die Band »Extra3« zur Unterhaltung auf, und nach Einbruch der Dunkelheit begeisterten Akteure des Mittelaltervereins mit einer Feuerschau.
Rund um den Festplatz gab es an beiden Festtagen allerhand zu erleben: Vor den Zelten von Mittelalter-Vereinen wurde Lagerleben unter anderem mit Schmiedehandwerk demonstriert, Tag der offenen Tür war bei der Feuerwehr mit Geräte- und Bilderschau und auch im Rathaus, wo Filmvorführungen und Fotoausstellung die Chronik der Gemeinde und den Ortsvereinen zeigten.
Für Kirche und Flüchtlinge
Im Rathaus war ein Bücherflohmarkt aufgebaut, dessen Erlös Abbé Matthieu Ilunga zugutekommen wird, der in seinem Heimatort Nzaji im Kongo eine neue Kirche bauen will. Kinder der dritten Grundschulklasse boten selbst gebastelte und gefertigte Produkte an und wollen mit den Einnahmen ukrainische Flüchtlinge unterstützen. Ein kleiner Vergnügungspark mit Kinderkarussell, Süßwarenstand und Spielstraße, waren Ziele der kleinsten Westerngründer Bürger.
Der Sonntag begann mit einem Ökumenischen Gottesdienst auf dem Festplatz. Die Markus-Band aus Schöllkrippen und die Gruppe »Via Nova« aus Westerngrund stimmten die zahlreichen Gottesdienstbesucher musikalisch ein und begleiteten anschließend die Messfeier.
Bei der Begrüßung der Festgemeinde erklärte der katholische Pfarrer Andreas Hartung den Anlass der Messfeier. Vor 50 Jahren hätten die drei Gemeinden zwar Grenzen abgebaut, aber auch neue gezogen, in denen sie nun vereint leben. Im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine, wolle man mit dem ökumenischen Gottesdienst zeigen, dass es auch anders geht.
In der Festpredigt bestätigte Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Bayern, dass die Westerngründer mit dem Gemeindezusammenschluss eine Insel des Friedens geschaffen hätten. »Gott ist die Liebe«, betonte der Bischof, und ohne die Liebe zum Nächsten könne die Menschheit nicht leben. Die Gläubigen könnten auch nicht beten, ohne an ihre Mitmenschen zu denken. Russland missachte mit dem Angriff der Ukraine alle Gebote der Nächstenliebe und des menschlichen Zusammenlebens. Trotz aller Veränderungen in der Welt bliebe am Ende im Kern immer wieder die Liebe zu und in Gott.
In ihrem Grußwort dankte Bürgermeisterin Heim dem bayerischen Landesbischof für seinen Besuch und seine prägnante Festpredigt. Lob hatte die Rathauschefin auch für die Mitglieder des Vereinsrings Westerngrund, die für eine vorbildliche Bewirtung der Festgäste sorgten.
Bis zum Festausklang spielte die Kolpingkapelle Westerngrund zur Unterhaltung auf.
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