Sprung holt ein Trio aus Wiesen

Landesliga Nordwest: Vatan Spor Aschaffenburg verpflichtet sechs Spieler für die nächste Saison

Ei­ne ge­wis­se Bri­sanz birgt es schon. Es ging ja nicht ge­ra­de rei­bungs­los von­stat­ten, als Pe­ter Sprung im April beim SV Va­tan Spor Aschaf­fen­burg auf­schlug und sei­ne Zeit bei Ba­va­ria Wie­sen nach knapp ein­ein­halb Jah­ren ein En­de fand.

Nun erhält die Wechsel-Geschichte rund um den 43-Jährigen ein weiteres und mutmaßlich letztes Kapitel: Mit Janosch Jasmann, Stanislav Lutenko und Maurice Wiesener tun es drei Spieler ihrem ehemaligen und zukünftigen Trainer gleich und gehen von der Bavaria zu Vatan Spor.

Sprung kann sich denken, wie das jetzt in der Öffentlichkeit aussieht: dass er, der Wiesen erst vor gut sechs Wochen mit deutlichen Nebengeräuschen verlassen hat, den Kreisligisten nun auch noch um drei Spieler bringt.

Sprung sagt deshalb: »Wir haben ein normales Verhältnis. Stani und Janosch wollten eh weg, das haben sie dem Verein frühzeitig gesagt. Bei Maurice waren die Verantwortlichen schon sauer - aber nicht auf mich.«

Während Lutenko und Wiesener nur wegen ihm zur Bavaria gekommen seien, habe Jasmann zwischenzeitlich den Spaß am Fußball verloren und seine Laufbahn nur deshalb fortgeführt, weil er, Sprung, den Offensiv-Allrounder überzeugt habe, noch nicht Schluss zu machen. Nun soll Jasmann Vatan Spor im Spiel nach vorne ebenso weiterhelfen wie Lutenko als Innenverteidiger. Wiesener ist auf den beiden Außenpositionen der Abwehrreihe eingeplant.

Neben dem Trio der Bavaria kommen noch drei weitere Spieler an den Schönbusch. Emre Kirkaya, ein Mann für die offensiven Flügel, zieht es aus dem Nachwuchs von Viktoria Aschaffenburg zu Vatan Spor, mit Kadir Aslin wechselt ein zentraler Mittelfeldspieler vom Kreisligisten FC Unterafferbach nach Aschaffenburg - und Serkan Pancar kehrt von Bayern Alzenau zu seinem vorherigen Verein zurück. Der 25-jährige Abwehrspieler spielte bereits zwischen 2019 und 2021 für Vatan Spor, ehe er Sprung nach Alzenau begleitete.

»Ein super Transfer für uns«

»Serkan ist ein super Transfer für uns«, betont Sprung, »und auch die anderen haben großes Potenzial. Jetzt suchen wir noch einen offensiven Mittelfeldspieler oder hängenden Stürmer.« Beim Trainingsauftakt am Freitag der nächsten Woche soll sich der eine oder andere Probespieler für die Offensivzentrale beweisen, schließlich hat Vatan Spor seinen besten Torschützen der vergangenen Saison verloren. Nach 21 Treffern ist Engin Arslan mit bislang unbekanntem Ziel gegangen und hinterlässt eine ebenso große Lücke wie Baris Eren.

Der 34-Jährige hat sich aus zeitlichen Gründen für einen Wechsel zum FSV Wörth entschieden. »Wir waren in guten Gesprächen und hätten ihn gerne gehalten«, sagt Sprung, »aber er kann den Aufwand nicht mehr betreiben. Baris ist ein super Charakter. Er wird uns als Führungsspieler fehlen.« Ob auch Cenk Güvenc geht, mit dem Eren die Mannschaft vor Sprungs Rückkehr angeführt hat, ist noch offen.

Schon jetzt sagt Sprung mit Blick auf die nächste Saison: »Wir wollen einfach guten Fußball spielen und nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Wohin das dann führt, wird man im Laufe der Runde sehen.«

Hintergrund: Sprung ist der siebte Neue

Neben den sechs Neuen, die der SV Vatan Spor bisher verpflichtet hat, kann Trainer Peter Sprung in der nächsten Saison noch auf einen weiteren Spieler bauen, der aus den eigenen Reihen kommt: sich selbst. Im Endspurt der vergangenen Spielzeit musste sich der 43-Jährige mangels Spielberechtigung auf die Position an der Seitenlinie beschränken, doch nun kehrt er auf den Rasen zurück, um als Spielertrainer voranzugehen. Schon im Zuge seiner Rückkehr hatte Sprung angekündigt, 2023/24 wieder auf dem Feld stehen zu wollen, dabei aber stets das Leistungsprinzip zugrunde zu legen. ()