Unternehmer und Musiker: Karl Rack ist gestorben
Main-Echo Pressespiegel

Unternehmer und Musiker: Karl Rack ist gestorben

Nachruf: Den Kahlgrund im Radio bekannt gemacht
SCHÖLLKRIPPEN  Ger­ne hat Karl Rack den Kon­takt mit un­se­rer Al­ze­nau­er Re­dak­ti­on gepf­legt. Sei­ne Ein­la­dun­gen wur­den eben­so ger­ne an­ge­nom­men. Man muss­te ein we­nig Zeit ein­pla­nen: Bei Karl Rack gab es stets viel zu ent­de­cken. Sei­ne Samm­lun­gen von al­ten No­ten, Zei­tun­gen, Schrif­ten und Schall­plat­ten könn­ten mühe­los ein klei­nes Mu­se­um fül­len.

Und immer war er voller Tatendrang und Ideen - auch noch deutlich jenseits der 80. So hätte er, wie er beispielsweise bei einem der letzten Treffen erzählte, gerne einen »Sängerstammtisch« im Kahlgrund etabliert, um heimische Musik und Lieder zu bewahren.

Guter Draht zum BR

Nun ist Karl Rack gestorben. Im Februar war er 85 geworden. »Seine« Kahlgründer Sänger und Musikanten bringen es in ihrem Nachruf in wenigen Worten auf den Punkt. Sie schreiben: »Karl war jahrzehntelang die bekannte Stimme der Sänger und Musikanten und sein Können weit über die heimatlichen Grenzen hinaus bekannt. Besonders wichtig war ihm die Bewahrung der regionalen Volksmusik, die uns auf eine langjährige Zusammenarbeit mit Rundfunk und Fernsehen zurückblicken lässt.«

Vor 16 Jahren wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft des Vereins zuerkannt.

Von 1951 an sang Karl Rack im Schöllkrippener Gesangverein, 1955 war er dabei, als der Musikverein wieder auflebte und ein Jahr später mit »Rio« eine Tanzkapelle etablierte. Von 1964 an entwickelten er und seine Mitstreiter den Kontakt zum Bayerischen Rundfunk. Auf fast 50 Aufnahmen und Sendungen brachten es in der Bilanz die Kahlgründer Sänger und Musikanten.

Im Rack'schen Fotoalbum festgehalten ist die wohl außergewöhnlichste Tour: 1982 gestalteten die Musiker ein Oktoberfest in Indonesien.

Karl Rack, gelernter Speditionskaufmann, war ein erfolgreicher Unternehmer mit einem ausgeprägten Familiensinn. Mit seiner Frau Magda (? 2014) hatte er fünf Kinder.

Und so sehr er das Traditionelle pflegte, so sehr faszinierte ihn die moderne Technik. Auf eine hydraulische Mess- und Wiegeeinrichtung hatte er ein Patent - und bereits 1981 erwarb er einen Personalcomputer (»Alphatronic« von Triumph Adler). Das Internet war ihm nie fremd - er wusste es stets für seine Zwecke zu nutzen.

Karl Rack war weltoffen und bodenständig zugleich - und ganz gewiss hat er seine Heimat ge?liebt.

bDie Beisetzung ist diesen Dienstag, 9. November, um 14.30 Uhr auf dem Schöllkrippener Friedhof.

05.11.2021
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