Waldumbau in Westerngrund erforderlich
Main-Echo Pressespiegel

Waldumbau in Westerngrund erforderlich

Gemeinderat: Revierförster berichtet im Gemeinderat über die Situation
WESTERNGRUND  Der Wald von Wes­tern­grund muss zur nach­hal­ti­gen Be­wirt­schaf­tung und als Ant­wort auf den Kli­ma­wan­del drin­gend um­ge­baut wer­den. Zu­min­dest sagt das Jo­han­nes Kreß, neu­er Re­vier­förs­ter der Baye­ri­schen Staats­forst­ver­wal­tung. Er stell­te sich in der Ge­mein­de­rat­sit­zung am Mitt­woch dem Gre­mi­um vor.

Problemfall Fichte

Kreß hat sich nach Amtsantritt mit dem Gemeindewald vertraut gemacht und festgestellt, dass dieser zu 93 Prozent aus Nadelholz besteht. Besonders die Fichte, die allein über 50 Prozent des Bewuchses ausmacht, sei in Zeiten des Klimawandels Problemen wie dem Befall durch den Borkenkäfer ausgesetzt. Kreß riet dazu, den Bestand umzubauen und durch Sturmschäden oder Borkenkäferbefall entstandene Lücken mit resistenteren Laubbaumarten wie Esskastanien, Vogelkirsche, Baumhasel oder Eiche zu ergänzen. Besonders in der Waldabteilung »Steinchen« fordere der trockene, steinige Unterboden eine Veränderung der Bepflanzung.

Gesetzliche Grundlage im Bayerischen Waldgesetz und der Körperschaftswaldverordnung sei die Beplanung des Gemeindewaldes für die mindestens nächsten zehn Jahre. Dafür brauche es die Aufstellung einer aktuellen Forsteinrichtung, erläuterte Lukas Nitzel, der neue Leiter der AELF-Außenstelle Aschaffenburg. Diese Forsteinrichtung sei 40 Jahre unverändert.

Nachdem der gemeindliche Anteil Westerngrunds durch Flächenankauf in den vergangenen Jahren auf derzeit 47,30 Hektar Wirtschaftswald angestiegen ist, sollte zügig ein neues Forstbetriebsgutachten erstellt werden. Darin werde unter anderem die betriebswirtschaftliche Planung für die nachhaltig nutzbare Holzmenge, die Umsetzung von Naturschutzbelangen sowie die Kontrolle des Betriebsvollzuges dargestellt.

Der Gemeinderat nahm die Ausführungen der Forstfachleute zur Kenntnis und wird die entsprechende Kostenübernahme für Gutachten und Waldumbau zu gegebener Zeit beschließen.

03.12.2022
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