Wieder Wasser im Pool
Main-Echo Pressespiegel

Wieder Wasser im Pool

Freizeit: Was aus dem Leck im Naturerlebnisbad Schöllkrippen wurde - Bad muss saniert werden
SCHÖLLKRIPPEN  Von un­se­rem Re­dak­teur JO­SEF PÖM­MERLDie po­si­ti­ve Nach­richt: Die bei­den Lecks im Na­tur­er­leb­nis­bad Sc­höllkrip­pen sind in­zwi­schen re­pa­riert. Die Ne­ga­ti­ve: Das Bad muss nach 20 Jah­ren um­fang­reich sa­niert wer­den. Dies soll jetzt peu á peu in den kom­men­den Jah­ren pas­sie­ren, er­zählt Bür­ger­meis­ter Marc Ba­bo (CSU).
Es war am 20. Juni dieses Jahres, ein Sonntag, als das Bad mitten im Badebetrieb geschlossen werden musste. Grund war ein plötzlicher Abfall des Wasserspiegels. Als das Wasser weit genug abgeflossen war, wurde auch der Grund dafür sichtbar: zwei meterlange Risse im Becken.
Materialermüdung
Ursache war Materialermüdung. Die Plastikfolie mit der das Becken ausgelegt ist, enthält Weichmacher. Doch dieser entweicht mit der Zeit, die Folie wird dadurch spröde und brüchig. Und genau das war in Schöllkrippen passiert.
Der Gemeinderat beschloss daraufhin Ende Juni, den Betrieb in der Badesaison 2021 ganz zu beenden. Denn die Reparatur und das darauf erfolgende Wiederbefüllen des Beckens - das allein mindestens zwei Wochen dauert - hätte zu viel Zeit in Anspruch genommen, als dass eine erneute Öffnung noch sinnvoll gewesen wäre.
Inzwischen sind die Schäden aber behoben, so Marc Babo. Die beschädigten Flächen wurden großräumig ausgeschnitten und durch neue Folie ersetzt. Das Becken ist auch derzeit mit Wasser gefüllt, um Frostschäden zu vermeiden. Dennoch, so Babo, habe er die Panne zum Anlass genommen, über die Zukunft des Schwimmbads nachzudenken. Denn das Bad ist in die Jahre gekommen. 20 Jahre ist die Eröffnung her. Und von daher sei es dringend sanierungsbedürftig. Das soll jetzt in den kommenden Jahren passieren.
Darüber muss demnächst der Gemeinderat entscheiden, wenn die Haushaltsdebatte ansteht. So möchte der Bürgermeister zunächst die Rohrleitungen und Pumpen erneuern. Zudem soll ein Generalplan erstellt werden, wie man in den nächsten Jahren mit der Sanierung verfahren will. Bereits abmontiert wurde die sogenannte Grotte im Schwimmbad, da die Kunststoffkonstruktion nicht mehr sicher war. Sie soll im kommenden Jahr durch eine entsprechende Konstruktion aus Naturmaterialien ersetzt werden, wenn der Marktgemeinderat zustimmt. Derzeit sind die Gemeindearbeiter dabei, den Kiosk auszuräumen, der danach saniert werden soll. Auch in der Pächterfrage zeichnet sich eine Lösung ab, so Babo. Er würde den Kiosk auch gerne außerhalb der Badezeiten betrieben sehen: für Wanderer und Benutzer des Wohnmobil-Abstellplatzes.
In der vergangenen Saison wollten vier Vereine im Wechsel den Betrieb des Kiosks an den Wochenenden übernehmen. Tatsächlich konnten aber nur der Gesang- und der Sportverein vor der Schließung jeweils einen Tag öffnen. Der Gewinn der beiden Tage, 1450 und 1730 Euro, wird den beiden Vereinen demnächst überreicht.
Filtersystem zum Wassersparen
Um Wasser zu sparen, würde Babo gerne ein Filtersystem im Bad einbauen. Derzeit wird das Bad permanent von einer Quelle gespeist, was angesichts der prekären Wasserlage im Sommer ein Problem ist. Der Bürgermeister hat sich jetzt mit einem Hersteller von Ultrafilterungsanlagen in Verbindung gesetzt. Das System soll noch vor der Badesaison getestet werden. Es filtert mittels feiner Keramikfilter Öle und andere Substanzen aus dem Wasser. Die Wasseraufbereitung erfolgt aber weiterhin in den Regenerationsteichen.
Als positiv hat sich das wegen Corona eingeführte Ticketsystem erwiesen. Dabei bucht man im Voraus im Internet und erhält einen QR-Code aufs Handy, mit dem man eingelassen wird. Bürgermeister Babo überlegt, ob man mit diesem Ticketsystem das Bad nicht künftig auch für Konzerte und andere Veranstaltungen nutzen könnte. Babo: »Das Bad hat ein riesiges Potenzial.«



30.12.2021
mehr unter www.main-echo.de
Schließen Drucken Nach Oben