Zuversicht in schwierigen Zeiten
Main-Echo Pressespiegel

Zuversicht in schwierigen Zeiten

Gemeinderat: Trotz Kostensteigerungen - Wiesens Bürgermeister sieht positive Signale im Haushalt
WIESEN  Von un­se­rem Re­dak­teur ALEX­AN­DER BRUCH­LOSDie Fol­gen der Ve­r­än­de­rung der welt­po­li­ti­schen La­ge spürt auch die Spess­art­ge­mein­de Wie­sen. Doch se­he er die Haus­halts­la­ge sei­ner Ge­mein­de längst nicht so düs­ter wie von vie­len Schwarz­se­hern be­schrie­ben, sagt Bür­ger­meis­ter Wil­li Fle­cken­stein im Ge­spräch mit der Re­dak­ti­on.
Die aktuelle Entwicklung, die der Bürgermeister am Montag im Gemeinderat vorstellte, scheinen seine Zuversicht zu bestätigen. Und das trotz steigender Strom- und anderer Kosten. Vieles lasse sich planen, so der Bürgermeister. Nachdem sich die Gemeinde schon früh einen festen Strompreis für das Jahr 2023 gesichert habe, werde Wiesen eine Kostensteigerung um etwa 80 Prozent erleben. Das seien rund 33.000 Euro, falls keine staatliche Preisdeckelung die Kosten mindere. Die hohe Inflation führe auch zu Forderungen nach Lohnerhöhungen. Zwar liefen die Tarifgespräche noch, dennoch gehe er bei der VG-Umlage mit einer Steigerung von 14 Prozent aus, so Fleckenstein. Neben Personalkosten dürften sich auch die Bewirtschaftungskosten für Strom und Gas fast verdoppeln. Fleckenstein rechnet damit, dass hier etwa 30.200 Euro Mehrkosten auf seine Gemeinde zukommen.
Bei der Kreisumlage gehe er aufgrund der geringen Umlagekraft 2021 eher von einer Senkung im Jahr 2023 aus. Während vor vier Wochen noch von einer Steigerung der Kreisumlage von bis zu zehn Prozent gesprochen worden sei, habe sich dies zwischenzeitlich etwas relativiert, so der Bürgermeister. Auch die Kosten für Baumaßnahmen im Ort laufen weiter. Im laufenden Haushaltsjahr habe die Gemeinde bereits größere Summen ausgegeben, darunter etwa eine Million Euro für die Endabrechnung der Lindenstraße und für die Sanierung der Turnhalle.
Aktuell verfüge die Gemeinde über ein Guthaben von 3,34 Millionen Euro. Das seien 400.000 Euro weniger als am 31. Dezember 2021. Damals hatte Wiesen noch 3,78 Millionen Euro auf der hohen Kante. Erfreulich sei die Entwicklung der Gewerbesteuer-Einnahmen. Im Haushalt habe er 500.000 Euro angesetzt. »Aktuell erwarten wir bis zum Jahresende Einnahmen in Höhe von 1,6 Euro.« Auch die Zinswende freut den Bürgermeister. Nachdem Verwahrgeld und Negativzinsen von den Banken abgeschafft wurden, beginnt Wiesen wieder zu investieren. Aufgrund der guten Kassenlage habe er am 18. Oktober 2022 zunächst 500.000 Euro zum Zinssatz von 1,6 Prozent pro Jahr für neun Monate angelegt, berichtet Fleckenstein. Wenn ein gutes Angebot auftaucht, werde er erneut Geld anlegen. Wenn Wiesen seine aktuell sparsame Haushaltsführung beibehalte, habe die Gemeinde genügend finanzielle Mittel, um ihre Pflichtaufgaben zu erfüllen, blickt Fleckenstein nach vorne. Auch Investitionen seien in begrenztem Maße möglich.
09.11.2022
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