Zweieinhalb Stunden auf der grünen Insel
Main-Echo Pressespiegel

Zweieinhalb Stunden auf der grünen Insel

Konzert: "AnBanna" beglückt sein Publikum in der Markuskirche mit musikalischer Vielfalt aus Irland
Schöllkrippen  So gut ge­füllt ist Sc­höllkrip­pens evan­ge­li­sche Kir­che nur sel­ten. Wo­bei "gut ge­füllt" an die­sem Frei­tag noch leicht un­ter­trie­ben ist, denn selbst im Vor­raum des Got­tes­hau­ses sit­zen und ste­hen noch Zu­hö­rer. Sie sind ge­kom­men, um zwei Ta­ge vor St. Pa­trick's Day ein Glas frisch ge­zapf­tes Guin­ness auf den Pa­tron der Grü­nen In­sel zu er­he­ben und den Lie­dern von "An­B­an­na" zu lau­schen.

Die stammen nicht nur aus Irland, sondern auch aus Wales und Schottland, denn: "Kein irischer Abend ohne Schottland", wie Sänger Klaus Simon, der auch die irische Rahmentrommel Bodhran spielt, erklärt. Sogar ein norwegisches Stück findet sich unter den 27 Liedern, die von der Gruppe in zweieinhalb Stunden interpretiert werden. Das hat sich jedoch nicht ins Programm verirrt, denn "Städte wie Dublin, Limerick und das walisische Wrexham wurden von Norwegern gegründet." Auch der Norden Schottlands mit den vorgelagerten Inseln sei einst norwegisch. "Davon künden noch heute Namen wie Anderson oder Stevenson", weiß Klaus Simon.

"How To Spell Irish" heißt das Programm. Man könne es sich jetzt einfach machen und sagen: I-R-I-S-H, Dankeschön, guten Abend und auf Wiedersehen - so scherzt der Sänger. "Aber wir werden liebgewonnene Klischees bestätigen und andere liebevoll zerpflücken", verspricht Simon. Er moderiert den Abend auch, erklärt die Hintergründe zu den Liedern, weiß amüsante Geschichten über Land und Leute zu erzählen und taucht dabei unweigerlich immer wieder in die wechselhafte Historie von Irland, Schottland und Wales ein.

Die achtköpfige Gruppe - unter ihnen auch der Hausherr, Pfarrer Thomas Schäfer, oder wie Klaus Simon ihn nennt "Reverend Shepherd" - spielt nicht nur traditionelle Jigs und Reels, Trinklieder und Shantys, sondern auch Spottlieder auf das Revolverblatt Daily Mail und den schottischen Nationalhelden, Bonnie Prince Charlie, und sogar ein Wiegenlied. "Das spielen wir allerdings ein bisschen schneller, damit ihr uns hier nicht gleich einschlaft", so Simon verschmitzt.Der Abend endet mit einer ausgiebigen Zugabe und einem irischen Segen. Michael Noe

17.03.2024
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